MV tut gutMV tut gutMV tut gut

Abo

Barrieren abbauen: Regionalkonferenz der InitiativeSozialraumInklusiv in Rostock

29.09.2020

0

2 min

Initiative setzt Fokus auf barrierefreies Reisen und zeigt Best-Practice-Beispiele fĂŒr inklusiven Sozialraum auf

© Urlauber in WarnemĂŒnde, Foto: TMV/Ulrich

Wie kann freies und unabhĂ€ngiges Reisen auch fĂŒr Menschen mit Behinderung, ermöglicht werden? Welche guten Beispiele dafĂŒr gibt es bereits? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Barrierefreiheit werden auf der 3. Regionalkonferenz der InitiativeSozialraumInklusiv (ISI) erörtert, die am 29. September 2020 von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, dem Ministerium fĂŒr Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern mit dem Schwerpunkt „Einfach reisen“ veranstaltet wird. 
Ziel ist es, StĂ€dte und Gemeinden fĂŒr eine inklusive Sozialraumgestaltung zu sensibilisieren und Wechselwirkungen mit dem Tourismus aufzuzeigen. Dazu Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit: „Auch wenn das Reisen durch die Corona-Pandemie derzeit eingeschrĂ€nkt ist – es bleibt ein wichtiges BedĂŒrfnis der Menschen. Und das gilt fĂŒr alle Menschen, ob alt oder jung, ob mit BeeintrĂ€chtigung oder ohne. Wenn der Tourismus als Querschnittsaufgabe verstanden wird, an der man gemeinsam arbeiten muss, ist er wie vielleicht kein anderes Handlungsfeld geeignet dafĂŒr, SozialrĂ€ume inklusiv zu gestalten.“

Harry Glawe, Minister fĂŒr Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, ergĂ€nzte: „Wir wollen in Mecklenburg-Vorpommern Urlaubsland fĂŒr alle sein. Dabei spielt eine barrierefreie Infrastruktur eine große Rolle. Deshalb unterstĂŒtzen wir die Kommunen beispielsweise bei der Errichtung barrierefreier StrandzugĂ€nge oder der barrierefreien Modernisierung von Touristinformationen.“

In Rostock sowie per Livestream werden mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Kommunen sowie touristische Anbieter erwartet. Zu Beginn fĂŒhrt Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, in das Thema „Einfach reisen – alle inklusive“ ein. Iris Gleicke, Parlamentarische StaatssekretĂ€rin a. D. referiert darĂŒber, wie touristische Angebote der Zukunft aussehen mĂŒssen, und Annette Rösler, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des BĂ€derverbandes Mecklenburg-Vorpommern prĂ€sentiert Best-Practice-Beispiele aus dem Nordosten.

Bereits seit fĂŒnf Jahren beschĂ€ftigt sich auch der Landestourismusverband im Rahmen des Projektes „Gesundes und barrierefreies Mecklenburg-Vorpommern“ konzertiert mit dem Thema barrierefreies Reisen. Kern der Arbeit ist die Zertifizierung von Angeboten entlang der gesamten Servicekette nach dem bundeseinheitlichen QualitĂ€tssiegel „Reisen fĂŒr Alle“. Um das Kennzeichnungssystem zu erwerben, erheben ausgebildete PrĂŒfer den Istzustand von Beherbergungsbetrieben, Freizeiteinrichtungen, Regionen und Orten. Die erhobenen und geprĂŒften Daten helfen Menschen mit Behinderung, selbst einzuschĂ€tzen, ob sie das Angebot/Objekt nutzen können. 50 Mal wurde das Siegel bisher im Nordosten vergeben: an 28 Beherbergungsbetriebe, 16 Angebote im Bereich Freizeit, Sport, Unterhaltung und Kultur sowie sechs Tourist-Informationen und Kurverwaltungen. „Reisen bedeutet Erholung, Bildung, Abenteuer und Teilhabe. Wir wollen, dass das in Mecklenburg-Vorpommern allen GĂ€sten offensteht, ob sie nun mit oder ohne BeeintrĂ€chtigung zu uns kommen. Wir arbeiten daran, immer mehr Barrieren abzubauen, deshalb unterstĂŒtzen wir mit dem Projekt ‚Gesundes und barrierefreies Mecklenburg-Vorpommern‘ Urlaubsorte und Gastgeber dabei, ihre UnterkĂŒnfte, StrandzugĂ€nge und Freizeitangebote so zu gestalten, dass sie fĂŒr alle erreichbar und zugĂ€nglich sind. Nach Mecklenburg-Vorpommern zu reisen, soll Horizonte öffnen, und da darf der Horizont nicht an einer Treppe enden“, so Birgit Hesse, PrĂ€sidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern abschließend.

Hintergrund: 
Die InitiativeSozialraumInklusiv (kurz: ISI) wurde im Juli 2018 vom Bundesministerium fĂŒr Arbeit und Soziales (BMAS) initiiert. Seit 2019 wird sie von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit weitergefĂŒhrt. Die Initiative ist zunĂ€chst fĂŒr drei Jahre angelegt. 

Weitere Informationen: www.inklusiver-sozialraum.de
Livestream: www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/livestream-isi