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Gute Position für die Marke Reiseland Deutschland – Incoming-Tourismus mit deutlicher Erholung

03.03.2023

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Geschäftsklima steigt kontinuierlich – Bilanz 2022: vor allem europäische Urlauber wieder auf Deutschlandkurs – 2023: Deutschlandinteresse bleibt trotz der aktuellen Rahmenbedingungen hoch – Ausrichtung auf nachhaltigkeitsaffine Zielgruppen

© DZT Industry Expert Panel: Internationale Reiseindustrie blickt optimistisch auf das 1. Halbjahr 2023 des Deutschen Incomings. Foto: DZT

Deutschlands Incoming-Tourismus bestätigt nach Aufhebung der meisten pandemiebedingten Reiserestriktionen 2022 seine starke Wettbewerbsposition. Marktsegmente und internationale Quellmärkte, in denen das Reiseland Deutschland bereits Top-Positionen aufgebaut hat, verzeichnen trotz schwieriger Rahmenbedingungen post Corona eine dynamisch wachsende Nachfrage. Aktuelle Studien im Auftrag der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) bestätigen die Recovery-Strategie.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT: „In den ersten beiden Pandemiejahren waren viele Reisende weltweit bevorzugt im eigenen Land unterwegs. 2022 können wir bereits eine deutliche Erholung der internationalen Reisen aus Europa und den USA verzeichnen, an denen auch der deutsche Incoming-Tourismus partizipierte. Erfreulich ist die Entwicklung bei den Reisen der Europäer weltweit: Hier liegt Deutschland im Ranking der beliebtesten Destinationen auch im schwierigen Jahr 2022 erneut auf Platz 2 nach Spanien. 2023 steigt die Nachfrage in allen Regionen weltweit weiter an. Mit digitalen Innovationen und dem Fokus auf einen nachhaltigeren Tourismus bauen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Reiselandes Deutschland 2023 weiter aus. Diese Strategie wird sowohl vom Kunden als auch von der internationalen Reiseindustrie positiv wahrgenommen.“

Internationale Reiseindustrie blickt optimistisch auf die Geschäftserwartung für den Incoming-Tourismus nach Deutschland im ersten Halbjahr 2023

So verbessert sich laut DZT Travel Industry Expert Panel vom 1. Quartal 2023 das Incoming-Geschäftsklima seit dem 1. Quartal 2022 deutlich von 10 auf 46 Punkte. Getragen wird dies von einer optimistischen Einschätzung der zukünftigen Geschäftserwartungen. Von den für das Panel befragten rund 250 CEOs und Key Accounts der internationalen Reiseindustrie erwarten 75 Prozent eine positive Entwicklung ihres Deutschlandgeschäfts in den kommenden sechs Monaten.

Bilanz 2022: Incoming-Entwicklung weiter mit Aufwärtstrend

Die Zahl der internationalen Übernachtungen in Deutschland stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2022 im Vorjahresvergleich um 120 Prozent von 31,0 auf 68,1 Millionen. Damit erreichen die Ausländerübernachtungen 76 Prozent des Rekordniveaus von 2019.

Die Niederlande führen das Ranking der europäischen Quellmärkte mit 10,3 Millionen Übernachtungen an, zugleich ist Deutschland wieder das beliebteste Auslandsreiseziel der Niederländer. Auf Platz 2 folgt die Schweiz mit 5,8 Millionen Übernachtungen. Österreich steht mit 3,6 Millionen Übernachtungen auf dem dritten Platz. Mit geringem Abstand folgt Polen auf Platz 4 und übertrifft als erster TOP 10-Quellmarkt wieder das Vorkrisenniveau. Die USA als wichtigster Überseemarkt generieren 5,4 Millionen Übernachtungen.

Incoming-Trends post Corona für Deutschland: Europareisen gewinnen, Reisen werden länger, und Onlinebuchungen steigen

Unter den Quellregionen für das Reiseland Deutschland ist der Marktanteil Europas während der Pandemie von 74 auf rund 80 Prozent gestiegen und hat sich 2022 auf diesem Niveau stabilisiert.

Privat- und Urlaubsreisen nach Deutschland erreichen nach jüngsten Angaben aus dem Europa Trend Telegramm von IPK International 78 Prozent des Vorkrisenniveaus und erholen sich damit schneller als das Segment der Geschäftsreisen (68 Prozent). Trotzdem kann Deutschland seine Position als führendes Geschäftsreiseziel der Europäer weiter ausbauen.

Längere Urlaubsreisen aus Europa nähern sich mit 79 Prozent dem Vorkrisenniveau bereits stärker an als Kurztrips (72 Prozent). Europäische Reisende bleiben durchschnittlich 6,5 Nächte in Deutschland – ein Plus von drei Prozent. Die Reiseausgaben steigen bei Trips aus Europa nach Deutschland auf durchschnittlich 693 Euro pro Reise (plus acht Prozent). Bahn und PKW gewinnen Marktanteile. Buchten 2019 noch 85 Prozent der Reisenden Leistungen über das Internet voraus, so waren es 2022 90 Prozent.

Ausblick 2023: Deutschland weiterhin unter den präferierten Reisezielen weltweit

Laut einer von der DZT exklusiv zur ITB beauftragten Umfrage durch IPK International haben sich bereits 71 Prozent der Auslandsreisenden weltweit zu Beginn des Jahres fest entschieden, in den kommenden zwölf Monaten grenzüberschreitend zu verreisen.

Damit liegt Deutschland als Reiseziel weltweit derzeit auf Platz 3 nach Italien und Spanien und vor Frankreich und den USA.

Zu dieser Position trägt das starke Markenimage Deutschlands bei. So belegte Deutschland 2022 im Anholt Ipsos Nation Brands Index (NBI) zum achten Mal den ersten Platz als Marke im Vergleich von 60 führenden Nationen weltweit. Außerdem spricht für Deutschland ein wettbewerbsfähiges Preisniveau. Die Durchschnittspreise für Hotelzimmer lagen nach Erhebungen von MKG Consulting 2022 mit 100,80 Euro pro Nacht deutlich unter denen der europäischen Wettbewerber.

Steigende Reiseabsichten trotz höherer Kosten

Steigende Preise und die hohe Inflation sowohl in europäischen Märkten als auch in den USA haben bereits 2022 zu einem deutlichen Anstieg der Reisekosten in vielen Ländern geführt. Diese Entwicklung wird sich nach Ansicht der Vertreter der internationalen Reiseindustrie im DZT Travel Industry Expert Panel im Jahr 2023 fortsetzen. So erwarten 92 Prozent der CEOs weiter steigende Preise in der Größenordnung von 20 Prozent. 72 Prozent der Befragten geben in der aktuellen Umfrage eine wachsende Nachfrage von 22 Prozent im Vorjahresvergleich an.

Dass Auslandsreisen auch 2023 einen hohen Stellenwert bei den Kunden genießen, bestätigen auch die Analysen von IPK International. So liegt die Auslandsurlaubsreise nach Ausgaben für Lebensmittel und Gesundheit stabil auf Platz 3 der Konsumpräferenzen - deutlich vor den Aufwendungen für Wohnen, Freizeit, Inlandsurlaubsreisen und Kleidung. Dieser Trend wird auch durch eine Umfrage der ETC bestätigt: Fast 60 Prozent der Europäer beabsichtigen, im ersten Halbjahr 2023 das gleiche Budget für Reisen aufzuwenden wie gewohnt. Rund 16 Prozent planen sogar ein höheres Reisebudget für diesen Zeitraum ein.

Deutschland als Städtereiseziel favorisiert

Potenzielle Deutschlandreisende interessieren sich laut IPK vor allem für Städtetrips (61 Prozent). 29 Prozent wollen Rundreisen unternehmen, und 21 Prozent planen naturorientierten Urlaub auf dem Land oder in den Bergen.

Kombination von Stadt und Land im Trend: Nach Erhebungen des Sinus-Institutes im Auftrag der DZT vom Dezember 2022 können sich 54 Prozent der Befragten vorstellen, ihre Städtereise mit einem Aufenthalt in Natur und Landschaft zu verknüpfen, 39 Prozent würden den Urlaub in Feriengebieten mit Ausflügen in die Städte verbinden.

Nachhaltigkeit starkes Argument für Reiseland Deutschland

62 Prozent der internationalen CEOs und Key Accounts des DZT Travel Industry Expert Panels sehen im Buchungsverhalten eine Verschiebung hin zu nachhaltigen Produkten. Mehr als drei Viertel betrachten Deutschland bereits heute als nachhaltiges Reiseziel, fast 60 Prozent vermarkten diesen Aspekt gezielt. Rund 71 Prozent der Experten erwarten für die kommenden drei Jahre, dass nachhaltige Angebote noch stärker gebucht werden.

Nachhaltigkeit ist nach Auswertungen des Sinus-Institutes im Auftrag der DZT immer stärker in den unterschiedlichen Milieus der wertebasierten Lebenswelten verankert. Die Studie untersucht erstmals in 19 Quellmärkten exklusiv die reisebezogenen wertebasierten Lebenswelten im Kontext von Nachhaltigkeit und Kultur. Zukünftig wird die DZT in ihren Marketingaktivitäten gezielt diese Milieus adressieren.