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Landestourismusverband stellt neue Strategie zur Arbeit in Auslandsmärkten vor

14.03.2024

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Ressourcen sollen in vier Markt-Pools gebündelt werden: Alpenraum, Niederlande, Polen und Skandinavien

Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern stellt neue Strategie „Internationale Marktbearbeitung“ zur Arbeit in Auslandsmärkten vor., Foto: TMV/Gänsicke

Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) hat eine neue Strategie „Internationale Marktbearbeitung“ auf den Weg gebracht, um mittel- und langfristig das Aufkommen internationaler Gäste zu steigern. Ziele der Strategie sind darüber hinaus, stabile Netzwerke für die internationale Arbeit zu bilden, die Ansprache über den Sommer hinaus zu erweitern, die Nachfrage von Gästen aus dem Ausland kontinuierlich zu erhöhen und damit Marktanteile im internationalen Wettbewerb zu gewinnen. Den Rahmen bildet dabei die touristische Marke mit dem Kern Freiraum. „Über kurz oder lang muss das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern im Ausland stärker Fuß fassen. Die jüngsten Krisen, der schwache Internationalisierungsgrad, die mäßige Erreichbarkeit und begrenzte Ressourcen standen einem wirklichen Durchbruch bislang im Wege. Kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, wir haben mehr Potenzial und wollen mit der neuen Strategie und gebündelten Kräften gemeinsam versuchen, es besser zu nutzen“, sagte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes MV. Aktuell liegt der Anteil an Übernachtungen internationaler Gäste im Nordosten bei lediglich 2,8 Prozent.

Zusammenfassung zu neuen Marktgruppen
Die zukünftig zu bearbeitenden Märkte wurden im Zuge einer systematischen Marktrecherche und einer Quellmarktanalyse in Zusammenarbeit mit der Agentur Saint Elmo’s Tourism sowie der Deutschen Zentrale für Tourismus selektiert. Berücksichtigt wurden dabei unter anderem Verkehrsanbindungen und Entfernungen der jeweiligen Märkte, deren Sprache und das Nachfragepotenzial. Demnach sind die Märkte Österreich, Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen, Niederlande, Großbritannien und USA jene mit den größten Möglichkeiten für Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus ist Polen als der wichtigste neue Markt herausgestellt worden, hier wird zukünftig ein stärkerer Fokus liegen: Die bisherigen Aktivitäten über den Marketingverbund „Deutsches Küstenland“ der norddeutschen Bundesländer sollen durch eigene, gezielte Maßnahmen im Nachbarland Polen erweitert werden.

Marktbearbeitung im Verbund
Im Ergebnis der jetzt veröffentlichten Untersuchung ist geplant, Märkte mit ähnlichen Voraussetzungen und Merkmalen schrittweise zu Marktpools zusammenzufassen, um Ressourcen und Mittel zu bündeln. Neben dem TMV ballen darin interessierte Unternehmen, Orte oder Regionen ihre Kräfte und verständigen sich auf eine längerfristige, möglichst mehrjährige Zusammenarbeit. Gemeinsame Aktivitäten sollen die Reichweite erhöhen und den Marktdruck verstärken. Auf diese Weise wird zukünftig im Alpenraum (Schweiz, Österreich), in Skandinavien (Dänemark, Schweden, Norwegen), in den Niederlanden sowie in Polen zusammengearbeitet. Die Aktivitäten in englischsprachigen Märkten erfolgen ohne Marktpool.

Die internationale Strategie baut auf bisherigen Entwicklungen im Bundesland auf. Gegenwärtige Veränderungen und Rahmenbedingungen im Wettbewerb sowie im Reiseverhalten wurden berücksichtigt sowie aktuelle Herausforderungen im internationalen Tourismusmarketing beachtet. Daraus leiten sich konkrete Handlungsempfehlungen für Maßnahmen ab, mit denen die Position der Destination und die Nachfrage nach Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern aus relevanten Auslandsmärkten ausgebaut werden kann. Dazu gehören etwa die Erstellung eines Budget-, Marketing- und Aktionsplans für die einzelnen Märkte oder die Beratung derer, die an der Teilnahme an einem Marktpool interessiert sind.

MV möchte mit Freiraum als Wert punkten
Der Strategie der internationalen Marktbearbeitung liegt die vor rund einem Jahr modernisierte touristische Marke zugrunde.  Diese steht im Kern für Freiraum, den Mecklenburg-Vorpommern sowohl mit und in der Landschaft als auch für die Menschen selbst bietet, die sich zwischen Ostsee und Seen erholen. Typische Erlebnisse, die auf den Markenkern Freiraum einzahlen, sollten zukünftig gebündelt in drei übergeordneten Angebotssäulen Nachfrage auslösen: Ostseeküste und Inseln, Stadt und Land am Wasser sowie Abenteuer Natur und Bühnen. Über die Marktgruppen werden touristische Leistungsträger oder Kommunen konkrete buchbare Angebote in diesen Kernleistungen sammeln.

Die Gesamtfassung der internationalen Marktstrategie enthält sensible Daten u. a. zu Sinus-Milieus, die nur intern verwendet werden können. Daher stehen zum Download eine Kurzfassung sowie so genannte Markt-Sheets für die Schwerpunktländer zur Verfügung:

Hintergrund:
Im internationalen Reisegeschäft hat sich die Erholung im Jahr 2023 fortgesetzt. Für das gesamte Jahr wurden rund 335.000 (+17,8 Prozent) Ankünfte und rund 908.000 Übernachtungen (+18,1 Prozent) gemeldet. Auch alle internationalen Hauptquellmärkte verzeichneten Zuwächse: Schweden (+1,1 Prozent), Niederlande (+1,1 Prozent), Österreich (+12,9 Prozent), Dänemark (+46,6 Prozent) und die Schweiz (+12,1 Prozent). Dennoch liegt die Anzahl der ausländischen Gäste noch unter dem Niveau von vor der Corona-Krise 2019.


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