05.07.2023
0
2 min
Das dauerhafte Monitoring der Tourismusakzeptanz erfasst jährlich die Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus und liefert Politik, Kommunen und Destinationen damit wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse für Entscheidungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität.
Das Trend-Monitoring zur Tourismusakzeptanz ist ein langfristig angelegtes Instrument, das Stimmungen und Wahrnehmungen der Bevölkerung systematisch erfasst. Es macht sichtbar, wie sich die Haltung der Menschen zum Tourismus über die Zeit verändert, und trägt dazu bei, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Damit werden die Tourismusakzeptanz und Lebensqualität als dynamische Indikatoren verstanden, die wichtige Hinweise für strategische Entscheidungen und die Tourismusentwicklung liefern.
Seit 2021 werden hierzu jährlich im Frühsommer Bevölkerungsbefragungen im Auftrag des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. durchgeführt, die nach wissenschaftlichen Standards erhoben werden. Ziel ist Trends und Entwicklungen im Zeitverlauf sichtbar machen, Einflussfaktoren der Tourismusakzeptanz sowie Problem- und Konfliktfelder zu identifizieren. Wissenschaftliche Partner sind das Deutsche Institut für Tourismusforschung der FH Westküste und die dwif-Consulting GmbH.
Die Datenerhebung folgt einem hybriden Ansatz aus telefonischen Interviews (CATI) und Online-Befragungen (CAWI) in Form von Panel-Befragungen. Dadurch werden unterschiedliche Bevölkerungsgruppen erreicht und eine möglichst breite Abdeckung sichergestellt. Die Repräsentativität für die Wohnbevölkerung wird gewährleistet, indem die Stichproben nach den Merkmalen Alter, Geschlecht, Schulbildung und Wohnort quotiert werden. Durch die Verbindung von telefonischen und Online-Interviews werden sowohl digital schwer erreichbare Menschen als auch online-affine Zielgruppen einbezogen.
Im Zentrum des Monitorings stehen der Tourismusakzeptanz-Saldo (TAS) und der Lebensqualitäts-Index (LQI). Der TAS misst die Einstellung der Wohnbevölkerung zu den Auswirkungen des Tourismus auf den eigenen Wohnort (TAS-W) und auf die persönliche Lebenssituation (TAS-P). Der LQI bildet das subjektive Wohlbefinden im Kontext der wahrgenommenen Lebensqualität ab. Ergänzt werden diese Kernindikatoren durch jährlich wechselnde thematische Schwerpunkte, die zusätzliche Einblicke in aktuelle Fragestellungen geben:
Die Ergebnisse ermöglichen, Trends nicht nur zu beschreiben, sondern auch zu interpretieren. Durch die Verbindung von Tourismusakzeptanz und Lebensqualität wird erkennbar, ob Veränderungen in der Akzeptanz mit einer Verschlechterung oder Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität einhergehen. Damit dient das Monitoring nicht nur der Analyse, sondern auch als Frühwarnsystem für politische und touristische Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse.
Auf Basis eines Beteiligungsmodells können Kommunen und Destinationen die Einwohnerbefragung als eigenes Instrument nutzen. So lassen sich beispielsweise spezifische Daten zur Tourismusakzeptanz auf Gemeinde- oder Regionalebene erheben und direkt in die lokale Tourismusentwicklung einbinden. Wer sich beteiligt, profitiert von einem erprobten wissenschaftlichen Verfahren und von Ergebnissen im direkten Vergleich mit Landeswerten.