Als Podiumsgäste standen Roland Völcker (stellv. Leiter des Bereichs Entwicklung im Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.), Nancy Klevenow (Stabsstelle für Marketing, Tourismus und Wirtschaftsförderung der Stadt Demmin), Rainer Tietböhl (Landwirt, Stadtvertreter und Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung der Stadt Demmin), Ronny Szabó (Vertreter für den Kunst- und Kulturverein Demmin) der Diskussion zur Verfügung.
Zusammenfassung des Bürgerdialogs
- Es wurde Kritik an negativer Berichterstattung der Medien geübt. Positive Aspekte wie die Sternwarte oder das Hanseviertel würden nicht ausreichend beachtet. Seitens der Teilnehmenden wurde angeregt, dass die Presse positiver über Demmin berichten sollte, anstatt sich ausschließlich auf Probleme zu fokussieren. Damit äußerten sie den Wunsch nach verstärkter Werbung für Demmin. Es wurde festgestellt, dass Touristen Demmin oft nicht wahrnehmen würden und dass mehr Highlights und offene Restaurants am Abend benötigt werden, um Gäste anzulocken.
- Die Einwohnerinnen und Einwohner von Demmin zeigten unterschiedliche Meinungen hinsichtlich des Tourismus. Einige betonten die Schönheit der unberührten Natur und befürchteten eine Beeinträchtigung durch zu viele Touristen. Andere schlugen vor, den Fahrradtourismus zu fördern und die Entwicklung zu steuern, um Overtourismus zu vermeiden. Das steigende Interesse an Werbemaßnahmen für Demmin und das vorhandene Potenzial für naturnahen Tourismus wurde herausgestellt. Die Kontrolle von Motorsportbooten und die Notwendigkeit, Touristen auf dem Wasser besser zu informieren, wurde hierbei angesprochen.
- Die Diskussion ergab, dass Umweltauflagen und Hindernisse seitens der Verwaltung die Weiterentwicklung von Demmin erschwerten. Eine bessere Kommunikation über die Entwicklungen der letzten 20 Jahre wurde als notwendig erachtet. Der Konflikt zwischen Naturschutz und Tourismus wurde deutlich. Insbesondere die fehlende Infrastruktur für sanften Tourismus, wie Liegeplätze für Hausboote, sorgte für Unmut. Der strenge Naturschutz wurde als hinderlich für die Nutzung dieses Potenzials genannt.
- Die Teilnehmenden bemängelten die Bürokratie bei Infrastrukturausbauten und wiesen darauf hin, dass Naturschützer möglicherweise wenig kooperativ seien. Es wurde festgestellt, dass es an Angeboten fehlt, wenn das Wetter nicht optimal ist. Die Diskussion zeigte, dass Demmin kein grundsätzliches Akzeptanzproblem gegenüber Tourismus hat. Potenzial für mehr Tourismus wurde erkannt, jedoch wurde vor möglichem Overtourismus gewarnt. Sanfter Tourismus soll das Ziel sein.
Dieser Bürgerdialog wurde vom Nordkurier organisiert und veranstaltet. Es war der achte von insgesamt neun Bürgerdialogen, die der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. im Rahmen seiner Dialogkampagne #IdeenMachenTourismus begleitet hat.
Hinweis
Es handelt sich hierbei um eine Zusammenfassung der Wortmeldungen von anwesenden Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Aussagen kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.