03.01.2022
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Im September 2021 wurden für Mecklenburg-Vorpommern rund 892.000 Gästeankünfte (-5,2 Prozent) und 4,17 Millionen Übernachtungen (-0,7 Prozent) an das Statistische Amt gemeldet. Damit knüpft der September 2021 fast an das sehr erfolgreiche Vorjahresergebnis an, was deutlich über den Übernachtungszahlen von vor der Corona-Pandemie liegt (rund 800.000 Übernachtungen mehr als im September 2019). In Deutschland insgesamt wurden im September 2021 sogar 10,2 Prozent mehr Übernachtungen als 2020 registriert, jedoch war der Vorjahresmonat deutlich schwächer als in MV.
Die Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten lag im September mit 43,5 Prozent nochmals leicht über dem sehr guten Vorjahreswert (43,4 Prozent). Deutschlandweit lag die Auslastung im September bei 40,3 Prozent.
Das dritte Quartal 2021 war mit 16,3 Millionen Gästeübernachtungen das stärkste seit Bestehen unseres Bundeslandes. Jedoch konnten die Zuwächse aus dem dritten Quartal die deutlichen Verluste des ersten Halbjahres nur leicht abmildern. Somit stehen für MV von Januar bis September 2021 nun rund 4,05 Millionen Gästeankünfte (-22,8 Prozent) und 20,8 Millionen Gästeübernachtungen (-13,5 Prozent) zu Buche. Deutschlandweit wurden elf Prozent weniger Übernachtungen gemeldet als 2020.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 fehlen im bisherigen Jahresverlauf rund 40 Prozent der Gästeankünfte (-2,8 Millionen Ankünfte) und etwas über ein Viertel der Gästeübernachtungen (-7,8 Millionen Übernachtungen).
Besonders starke Einschnitte gibt es im Incoming-Tourismus. Von Januar bis September 2021 wurden 121.000 internationale Gäste (-19,4 Prozent) in MV begrüßt, welche rund 357.000 Übernachtungen verbrachten (-23,8 Prozent). Gegenüber 2019 sind das jeweils mehr als 60 Prozent weniger Ankünfte und Übernachtungen. Internationale Studien gehen von einer Erholung des internationalen Tourismus frühestens in 2024 aus.
Bei den Reiseregionen verbuchen alle Verluste gegenüber 2020. Die stärksten Übernachtungsrückgänge verzeichnet die Mecklenburgische Seenplatte mit -18,4 Prozent und die geringsten die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mit -8,4 Prozent.
Ein Blick auf die Unterkunftsarten zeigt, dass die Jugendherbergen/ Hütten (+23,5 Prozent) und die Vorsorge- und Rehakliniken (+15,2 Prozent) gegenüber 2020 Zuwächse verbuchen können. Beide Unterkunftsarten liegen jedoch noch hinter 2019 zurück, die Jugendherbergen sogar noch sehr deutlich. Alle anderen Unterkunftsarten müssen weitere Rückgänge verkraften. Die stärksten Übernachtungsrückgänge verzeichnen die Ferienzentren (-27,9 Prozent) und die Hotels (-22,2 Prozent).
Laut Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) oder der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey ist eine Erholung des Binnentourismus in 2022 bis 2023 zu erwarten. Für Mecklenburg-Vorpommern ist es absehbar, dass auf Grund der auch Anfang 2022 bestehenden Pandemie-Maßnahmen auch im Jahr 2022 das Vor-Krisen-Niveau noch nicht wieder erreicht werden kann. 30 Millionen Übernachtungen im Jahr 2022 sind jedoch im Bereich des Möglichen.