MV tut gutMV tut gutMV tut gut

Tourismusakzeptanzcluster der Wohnbevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern

05.09.2024

0

10 min

Auf Grundlage der Studien zur Tourismusakzeptanz und Lebensqualität für Mecklenburg-Vorpommern und die Destinationen aus dem Jahr 2023 wurden für die einheimische Bevölkerung fünf Zielgruppen-Cluster in Abhängigkeit von der Einstellung zum Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern gebildet. Diese Cluster wurden mittels statistischer Methoden untersucht und hinsichtlich ihrer Verteilung in MV, der individuellen Wahrnehmung der positiven und negativen Effekte des Tourismus, ihrer Identifikation mit dem Tourismus und ihrer Wahrnehmung der Lebensqualität und Zufriedenheit mit ausgewählten Lebenssituationsaspekten beschrieben.

Verteilung der fünf Cluster in MV

Quelle: dwif (2023): Tourismusakzeptanz in Mecklenburg-Vorpommern, n = 2.605

Cluster 1 „Engagement / Zustimmung“

Definition und Kurzbeschreibung des Clusters „Engagement / Zustimmung“
Dieses Cluster umfasst Personen, die den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern, ihrer Region und ihrem Wohnort mehrheitlich gutheißen. Diese Personen sehen den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor und sind stolz darauf, dass ihr Bundesland ein beliebtes Urlaubsziel ist. Sie erkennen sowohl die wirtschaftlichen Vorteile des Tourismus als auch ihre persönlichen. Ist die Zustimmung besonders stark ausgeprägt, engagieren sie sich für den Tourismus und touristische Aktivitäten. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe ist zwischen 35 und 64 Jahre alt. 29 Prozent verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen von 3.500 Euro und mehr. 16 Prozent geben an, einen wirtschaftlichen Bezug zum Tourismus zu haben.

Insgesamt können rund 35 Prozent der Wohnbevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns diesem Cluster zugeordnet werden. In den Städten Schwerin (51 Prozent) und Rostock (40 Prozent) leben überdurchschnittlich viele Einwohnerinnen und Einwohner mit dieser Einstellung, während der Anteil auf der Insel Usedom (29 Prozent) deutlich unterdurchschnittlich ausfällt. In den übrigen Regionen bewegt sich der Anteil in etwa um den Landesdurchschnitt.

Einstellung zum Tourismus im Cluster „Engagement / Zustimmung“
In diesem Cluster sehen 88 Prozent der Befragten den Tourismus als förderlich für die lokale Wirtschaft an. Zudem sind 88 Prozent der Ansicht, dass der Tourismus für ein positives Image sorgt, und 77 Prozent, dass der Tourismus zum Erhalt der Kultur im Land beiträgt. Die Top drei negativen Effekte werden weniger stark wahrgenommen als in anderen Clustern: Verkehrsprobleme (57 Prozent), Belastung der Natur (53 Prozent), zu viele Touristen zur selben Zeit am selben Ort (49 Prozent). Nur neun Prozent der Befragten in dieser Gruppe findet, dass zu viele Touristen in Mecklenburg-Vorpommern sind. 20 Prozent empfinden jedoch, dass es zu viele Zweitwohnbesitzer gibt. Die Identifikation mit dem Tourismus ist hoch: 94 Prozent halten ihn für wichtig für Mecklenburg-Vorpommern, 92 Prozent für die Region und 85 Prozent für den Wohnort. 49 Prozent finden den Tourismus wichtig für sich persönlich.

Wahrnehmung der Lebensqualität im Cluster „Engagement / Zustimmung“
60 Prozent geben an, eine hohe Lebensqualität in Mecklenburg-Vorpommern zu haben (Durchschnitt aller Cluster: 49 Prozent). Sie sind damit das einzige überdurchschnittliche Cluster. Die Einwohnerinnen und Einwohner zeigen auch im Detail eine hohe/überdurchschnittliche Zufriedenheit in fast allen Lebensqualitätsaspekten. Besonders auffällig ist die hohe Zufriedenheit mit dem Angebot an Restaurants und Cafés (62 Prozent), den Nahversorgungsmöglichkeiten (78 Prozent), den Naherholungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten (92 Prozent) und ihren sozialen Beziehungen (88 Prozent). 74 Prozent der Gruppe fühlen sich ihrer Gemeinschaft vor Ort stark verbunden. Sie sind es auch, die anderen überdurchschnittlich oft erzählen möchten, was ihre Region zu bieten hat und sich besonders fühlen, wenn Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen.

Cluster 2 „Konditionale Akzeptanz“

Definition und Kurzbeschreibung des Clusters „Konditionale Akzeptanz“
Menschen in diesem Cluster stehen dem Tourismus überwiegend positiv gegenüber, jedoch ist die Zustimmung an bestimmte Bedingungen geknüpft. Sie erkennen die wirtschaftlichen Vorteile und das positive Image, das durch den Tourismus geschaffen wird, äußern aber auch Sorgen über negative Auswirkungen wie Verkehrsprobleme und Umweltschäden. Ihre Bedenken gegenüber dem Tourismus sind etwas stärker ausgeprägt als im Cluster „Engagement / Zustimmung“. 49 Prozent dieser Gruppe leben weniger als 20 Jahre in ihrem Wohnort und 31 Prozent haben einen höheren Bildungsabschluss, aber nur neun Prozent geben an, auch einen wirtschaftlichen Bezug zum Tourismus zu haben. 

In Mecklenburg-Vorpommern gehören rund 19 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner diesem Cluster an. In der Stadt Rostock sind es mit 25 Prozent überdurchschnittlich viele; auf den Inseln Usedom (13 Prozent) und Rügen (15 Prozent) unterdurchschnittlich wenige.

Einstellung zum Tourismus im Cluster „Konditionale Akzeptanz“
Auch in diesem Cluster wird die Förderung der lokalen Wirtschaft (86 Prozent) und das positive Image (81 Prozent) gesehen. Die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze (72 Prozent) wird als drittgrößter positiver Effekt wahrgenommen. Negative Aspekte wie Verkehrsprobleme (65 Prozent), Naturbelastung (55 Prozent) und Überfüllung (50 Prozent) werden deutlich stärker wahrgenommen als im Cluster 1. Mit einem Anteil von 14 Prozent der Befragten in dieser Gruppe ist die Wahrnehmung, dass es zu viele Touristen in Mecklenburg-Vorpommern gibt, ebenfalls ausgeprägter. 23 Prozent empfinden jedoch, dass es zu viele Zweitwohnbesitzer gibt. Trotz dieser Kritikpunkte erkennen 95 Prozent die Bedeutung des Tourismus für Mecklenburg-Vorpommern an, 93 Prozent für die Region und 83 Prozent für den Wohnort. Allerdings finden nur 23 Prozent den Tourismus wichtig für sich persönlich.

Wahrnehmung der Lebensqualität im Cluster „Konditionale Akzeptanz“
44 Prozent geben an, eine hohe Lebensqualität in Mecklenburg-Vorpommern zu haben (Durchschnitt aller Cluster: 49 Prozent). Die Einwohnerinnen und Einwohner, die diesem Cluster zugeordnet werden können, zeigen hinsichtlich des Freizeit- und Kulturangebots (53 Prozent), des Bildungsangebots (62 Prozent), der Verkehrsinfrastruktur (49 Prozent) und der Nahversorgung (70 Prozent) eine überdurchschnittliche Zufriedenheit. Lediglich die Zufriedenheit mit den Kosten für Dinge des täglichen Bedarfs (27 Prozent) fällt unterdurchschnittlich aus. Sie fühlen sich zudem weniger stark ihrer Gemeinschaft verbunden, aber gehören dennoch überdurchschnittlich oft zu den Menschen, die anderen gerne von Mecklenburg-Vorpommern erzählen.

Cluster 3 „Neutralität“

Definition und Kurzbeschreibung des Clusters „Neutralität“
Das Cluster der Neutralen besteht aus Personen, die die Auswirkungen des Tourismus weder überwiegend positiv noch überwiegend negativ sehen. Mit einem Anteil von rund 33 Prozent an der Wohnbevölkerung ist es das zweitgrößte Cluster in Mecklenburg-Vorpommern. In den Destinationen Ostseeküste Mecklenburg (41 Prozent) und Mecklenburg-Schwerin (39 Prozent) ist das Cluster besonders stark ausgeprägt; in der Stadt Rostock (19 Prozent) und auf der Insel Usedom (20 Prozent) besonders schwach.

Insgesamt ist diese Gruppe schwer zu charakterisieren, da ihre Gründe für die Neutralität gegenüber dem Tourismus vielfältig sind: 16 Prozent geben an, dass es ihrer Wahrnehmung nach kaum Tourismus im eigenen Wohnort gibt und sie keine Auswirkungen bemerken. 18 Prozent erkennen positive und negative Auswirkungen des Tourismus, diese halten sich für sie jedoch in einer Balance. 20 Prozent können die Auswirkungen auf sich persönlich schwer einstufen und empfinden sie daher als neutral. 44 Prozent geben an, dass sie weder positive noch negative Auswirkungen persönlich betreffen.

Einstellung zum Tourismus im Cluster „Neutralität“
Zu den am stärksten wahrgenommenen positiven Effekten des Tourismus zählen die Förderung der lokalen Wirtschaft (65 Prozent), das positive Image durch den Tourismus (57 Prozent) und die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze (51 Prozent). Gleichzeitig werden die Vergrößerung der Verkehrsprobleme (51 Prozent), die Belastung der Natur (50 Prozent) sowie Verteuerung mancher Dinge durch den Tourismus (38 Prozent) als negative Auswirkungen gesehen. Auffällig ist, dass in dieser Gruppe mit nur acht Prozent genauso wenige Einwohnerinnen und Einwohner insgesamt zu viele Touristen wahrnehmen wie im Cluster 1 „Engagement / Zustimmung“. Auch der Anteil derer, die zu viele Zweitwohnbesitzer (zwölf Prozent) und Tagesausflügler (15 Prozent) wahrnehmen, ist hier niedriger ausgeprägt. Hier halten 84 Prozent den Tourismus für wichtig für Mecklenburg-Vorpommern, 71 Prozent für die Region aber nur 44 Prozent für ihren Wohnort. Erwartbar gering ist mit zehn Prozent der Anteil derer, für die der Tourismus auch persönlich wichtig ist.

Wahrnehmung der Lebensqualität im Cluster „Neutralität“
Im Cluster der Neutralität zeigt sich erwartungsgemäß eine mittelmäßig ausgeprägte Zufriedenheit mit den verschiedenen Aspekten der Lebensqualität. 45 Prozent geben an, eine hohe Lebensqualität in Mecklenburg-Vorpommern zu haben (Durchschnitt aller Cluster: 49 Prozent).

Die Zufriedenheit mit der Nahversorgung ist mit einem Anteil von 52 Prozent deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt. Gleiches gilt für das Bildungsangebot. Mit dem Stadt- und Ortsbild (66 Prozent) und den sozialen Beziehungen (70 Prozent) sind sie mehrheitlich zufrieden. Größere Unzufriedenheit herrscht bei den Themen Höhe der Kosten für den täglichen Bedarf (39 Prozent), dem Angebot an Restaurants und Cafés (39 Prozent) und dem ÖPNV (39 Prozent). Am zufriedensten ist diese Gruppe mit den Naherholungsmöglichkeiten (74 Prozent). Erkennbar ist außerdem mit 46 Prozent eine nur leicht unterdurchschnittliche Verbundenheit zur Gemeinschaft vor Ort.

Cluster 4 „Persönlicher Zwiespalt“

Definition und Kurzbeschreibung des Clusters „Persönlicher Zwiespalt“
Personen in diesem Cluster befinden sich im Zwiespalt und haben gemischte Gefühle gegenüber dem Tourismus. Anders als die Neutralen im Cluster 3 werden die Auswirkungen des Tourismus deutlich wahrgenommen, jedoch fällt die persönliche Abwägung gegeneinander schwer. Diese Unsicherheit führt zu einer ambivalenten Haltung, die sich in wechselnden Meinungen und Gefühlen widerspiegelt. Diese Personen sind meist in einem mittleren Alter (35 bis 64 Jahre) und 63 Prozent haben ein moderates oder geringes Haushaltsnettoeinkommen (bis 2.500 Euro).

Landesweit gehören nur rund vier Prozent der Wohnbevölkerung diesem Cluster an. Auf den Inseln Usedom (14 Prozent) und Rügen (zehn Prozent) ist der Anteil wesentlich ausgeprägter. Unter dem Durchschnitt mit gerade mal einem Anteil von einem Prozent liegt die Stadt Schwerin.

Einstellung zum Tourismus im Cluster „Persönlicher Zwiespalt“
Dieses Cluster ist von Unsicherheit geprägt. Auf den am stärksten wahrgenommenen positiven Effekt „Der Tourismus fördert die lokale Wirtschaft“ (59 Prozent) folgen ein vielfältigeres Angebot an Restaurants und Cafés (55 Prozent) und die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze (53 Prozent). Anders als in den Clustern 1, 2 und 3 nehmen die Einwohnerinnen und Einwohner des Clusters “Persönlicher Zwiespalt” die Belastung der Natur (67 Prozent) als größte negative Auswirkung des Tourismus wahr. Gefolgt von der Überfüllung durch zu viele Touristen zur selben Zeit am selben Ort (63 Prozent) und vergrößerten Verkehrsproblemen (62 Prozent). Es fällt auf, dass in dieser Gruppe 39 Prozent zu viele Touristen insgesamt wahrnehmen. Trotz der kritischen Sichtweisen finden 92 Prozent, dass der Tourismus für Mecklenburg-Vorpommern wichtig ist. 89 Prozent finden ihn auch wichtig für die eigene Region und 65 Prozent für den eigenen Wohnort. Für sich persönlich finden 25 Prozent den Tourismus wichtig.

Wahrnehmung der Lebensqualität im Cluster „Persönlicher Zwiespalt“
Einwohnerinnen und Einwohner des Clusters „Persönlicher Zwiespalt“ nehmen ähnlich wie in den Clustern 2, 3 und 5 eine leicht unterdurchschnittlich hohe Lebensqualität (43 Prozent) wahr, jedoch zeigt sich hier mit 13 Prozent erstmals ein deutlich überdurchschnittlicher Anteil mit einer niedrigen Lebensqualität (Durchschnitt aller Cluster: sieben Prozent). Von allen Clustern ist diese Gruppe mit der Qualität und Sauberkeit der Naturräume am wenigsten zufrieden (55 Prozent). Sie sind auch die Gruppe mit der größten Unzufriedenheit mit dem Gesundheitszustand (27 Prozent) und ähnlich unzufrieden mit dem ÖPNV (52 Prozent) und der Verkehrsinfrastruktur (38 Prozent) wie das Cluster 5 „Ablehnung / Gegnerschaft“. Die Zufriedenheiten mit der Sicherheit des Einkommens (50 Prozent), der Höhe des Einkommens (35 Prozent) und der Höhe der Wohnkosten (30 Prozent) ist im Vergleich zu allen anderen Clustern in dieser Gruppe am schwächsten ausgeprägt. In diesem Cluster ist die Unzufriedenheit mit den Kosten des täglichen Bedarfs mit 42 Prozent am höchsten.

Cluster 5 „Ablehnung / Gegnerschaft“

Definition und Kurzbeschreibung des Clusters „Ablehnung / Gegnerschaft“
Die Einwohnerinnen und Einwohner, die dem Cluster „Ablehnung / Gegnerschaft“ zugeordnet werden können, sind stark gegen den Tourismus eingestellt. Sie sehen vor allem die negativen Auswirkungen. Diese Gruppe fühlt sich durch den Tourismus stark belastet und nimmt die Nachteile besonders stark wahr. Sie ist der Meinung, dass der Tourismus mehr Schaden als Nutzen bringt und fordern eine Reduzierung der touristischen Aktivitäten in ihrer Region. Mit 31 Prozent ist der Anteil der jüngeren Menschen (16 bis 34 Jahre) in diesem Cluster besonders ausgeprägt.

Das Cluster “Ablehnung / Gegnerschaft” umfasst rund zehn Prozent der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Insel Usedom beträgt der Anteil 24 Prozent und ist stark ausgeprägt, Rügen und Vorpommern liegen mit jeweils 15 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt. In der Mecklenburgischen Seenplatte & Schweiz, der Ostseeküste Mecklenburg und Mecklenburg-Schwerin liegt dieser Anteil bei jeweils acht Prozent. In der Stadt Schwerin sind gerade einmal drei Prozent dem Cluster 5 zuzuordnen.

Einstellung zum Tourismus im Cluster „Ablehnung / Gegnerschaft“
Sie erkennen zwar die positiven Effekte für die lokale Wirtschaftsförderung (66 Prozent), das positive Image (52 Prozent) und die Arbeitsplatzschaffung (59 Prozent) an, aber diese Vorteile werden durch die negativen Aspekte wie Verkehrsprobleme (82 Prozent), Naturbelastung (81 Prozent) und Überfüllung (77 Prozent) überschattet. 62 Prozent finden, dass es insgesamt zu viele Touristen in Mecklenburg-Vorpommern gibt. 54 Prozent stimmen dem in Bezug auf die Menge der Zeitwohnbesitzer zu. In diesem Cluster sehen lediglich 76 Prozent den Tourismus als wichtig für Mecklenburg-Vorpommern, 61 Prozent für die Region und 53 Prozent für ihren Wohnort. Für sich persönlich finden nur sieben Prozent der Befragten in diesem Cluster den Tourismus wichtig.

Wahrnehmung der Lebensqualität im Cluster „Ablehnung / Gegnerschaft“
Analog zum Cluster 4 ist auch im Cluster „Ablehnung / Gegnerschaft“ der Anteil mit einer hohen wahrgenommenen Lebensqualität (44 Prozent) unterdurchschnittlich, jedoch mit 17 Prozent der Anteil derer, die eine niedrige Lebensqualität wahrnehmen deutlich überdurchschnittlich (Durchschnitt aller Cluster: sieben Prozent). In dieser Gruppe ist die Zufriedenheit (38 Prozent) mit der Nahversorgung genauso stark ausgeprägt wie die Unzufriedenheit (38 Prozent). Die Zufriedenheit mit dem Angebot an Restaurants und Cafés ist im Vergleich zu allen anderen Clustern in dieser Gruppe am geringsten. Die Naherholungsmöglichkeiten (74 Prozent), das Stadt- und Ortsbild (49 Prozent) und die Qualität und Sauberkeit der Naturräume (57 Prozent) wird zwar mehrheitlich als zufriedenstellend betrachtet, jedoch fällt auf, dass die Unzufriedenheiten jeweils stark überdurchschnittlich ausgeprägt sind. Insbesondere beim Sicherheitsgefühl (24 Prozent), der medizinischen Einrichtungen und Angebote (49 Prozent) und dem ÖPNV (51 Prozent) sind die Unzufriedenheiten besonders groß. Auffällig ist, dass 36 Prozent angaben, sich ihrer Gemeinschaft vor Ort nicht stark verbunden zu fühlen (Durchschnitt aller Cluster: 18 Prozent). 

Hinweise zur Datengrundlage und Methodik
In einer umfassenden Studie zur Tourismusakzeptanz und Lebensqualität in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2023 wurden wesentliche Einblicke in die Einstellungen der Bevölkerung gegenüber dem Tourismus gewonnen. Die Befragung von 2.787 Einwohnerinnen und Einwohnern, davon 1.394 speziell zur Tourismusakzeptanz, fand zwischen dem 17. Mai und 11. Juli 2023 statt und wurde mittels einer Hybrid-Befragung (telefonisch und online) durchgeführt. Die Stichprobe spiegelt die reale Verteilung der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern wider. Regionale Herkunft, Alter, Geschlecht und Schulbildung wurden dabei als Quotierungsmerkmale berücksichtigt. Die statistische Signifikanz der Auswertungen wurde überprüft und die Ergebnisse sind auf die Grundgesamtheit übertragbar.

Wissenschaftliche Partner in der Konzeption und Auswertung der Daten waren das Deutsche Institut für Tourismusforschung der FH Westküste und dwif-Consulting GmbH.