28.10.2025
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Zusammenfassung der touristischen Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern im Juli und den ersten sieben Monaten 2025 aus dem aktuellen Bericht des Statistischen Amtes MV und des Bundesberichtes von Destatis.
Juli 2025
1,11 Millionen Gästeankünfte (-0,9 Prozent zu 2024; -8,9 Prozent zu 2019)
5,37 Millionen Übernachtungen (-1,0 Prozent zu 2024; -12,8 Prozent zu 2019)
Der Juli 2025 hat mit Blick auf das Vorjahr trotz wechselhaftem Wetter ein stabiles Ergebnis hervorgebracht. Im Vergleich zu 2019 liegt der Juli deutlich niedriger, was allerdings auch auf die Lage der Ferienzeiträume in den Bundesländern zurückzuführen sein dürfte. 2019 lagen fast alle wichtigen Quellmärkte für MV überwiegend im Juli und teilweise auch schon im Juni, während sich in diesem Sommer die Ferienzeiträume wichtiger Quellmärkte wie Berlin, Brandenburg, NRW und auch MV selbst deutlich stärker in den August verlagerten. Eine gemeinsame Auswertung von Juli und August ist daher sinnvoller für den Vergleich zu 2019.
Die Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten lag in MV in diesem Juli bei 54,2 Prozent und damit deutlich über dem Gesamtniveau in Deutschland aber etwas unter dem MV-Niveau des Vorjahres. (Deutschland gesamt im Juli: 46,5 Prozent; MV im Juli 2024: 55,0 Prozent).
Januar bis Juli 2025
In den ersten sieben Monaten 2025 wurden 4,61 Millionen Gästeankünfte (+1,6 Prozent zu 2024; -5,3 Prozent zu 2019) und 18,57 Millionen Übernachtungen (+0,3 Prozent zu 2024; -5,8 Prozent zu 2019) in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet.
Für den bisherigen Zeitraum 2025 gilt weiterhin, dass Mecklenburg-Vorpommern auf Landesebene das zweitbeste Übernachtungsergebnis nach 2019 verbuchen kann (-1,14 Millionen Übernachtungen). Bei den Gästeankünften liegt das Niveau im Jahresverlauf aktuell unter dem Niveau des Jahres 2019 (-258.000 Ankünfte). Es bleibt abzuwarten, wie der weitere Jahresverlauf sich gestaltet.
In Deutschland insgesamt wurden von Januar bis Juli 279,8 Millionen Übernachtungen (-0,2 Prozent zu 2024; -0,4 Prozent zu 2019) verbracht. In der Dynamik kann sich Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich mit den anderen Bundesländern mit Blick auf 2019 in den ersten sieben Monaten 2025 nur im unteren Teil der Rangliste einordnen. Mit Blick auf den Vorjahreszeitraum liegt MV in der Dynamik jedoch gemeinsam mit Schleswig-Holstein auf dem sechsten Rang im Bundesländerranking hinter Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Niedersachsen, Bremen und Hamburg.
Reiseregionen
Von den Reiseregionen stehen in den ersten sieben Monaten 2025 bei vier von sieben Regionen Übernachtungszuwächse zu Buche. Am deutlichsten stiegen die Übernachtungen an der Mecklenburgischen Ostseeküste (+2,6 Prozent) und in Westmecklenburg (+1,7 Prozent). Dann folgen Fischland-Darß-Zingst (+1,0 Prozent) und Rügen (+0,6 Prozent). Die Regionen Mecklenburgische Schweiz/Seenplatte (-0,5 Prozent), Usedom (-2,9 Prozent) und Vorpommern Festland (-3,8 Prozent) liegen bei den Übernachtungen leicht unter dem Vorjahresniveau.
Die Entwicklung in den sechs größten Städten in MV ist im ersten Halbjahr zweigeteilt. Während sich Wismar (+13,3 Prozent), Schwerin (+5,5 Prozent), Rostock (+3,7 Prozent) und Neubrandenburg (+1,2 Prozent) über überdurchschnittliche Übernachtungszuwächse freuen können, vermelden Stralsund (-6,4 Prozent) und Greifswald (-7,0 Prozent) deutlichere Übernachtungsrückgänge. In Greifswald ist dies nach dem Caspar-David-Friedrich-Jubiläum im vergangenen Jahr erwartbar gewesen. In den sechs größten Städten in MV wurden in den ersten sieben Monaten 2025 12,1 Prozent aller Übernachtungen verbracht.
Unterkunftsarten
Von Januar bis Juli 2025 vermeldeten die Hotels Garni (+4,8 Prozent), die Ferienwohnungen/-häuser (+4,6 Prozent), die Hotels (+2,4 Prozent) und die Vorsorge-/Rehakliniken (+1,3 Prozent) Übernachtungssteigerungen. Am deutlichsten verloren hingegen die Ferienzentren (-9,8 Prozent) und die Jugendherbergen/hütten (-9,9 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das Camping-Segment vermeldet mit 692.000 Gästeankünften (-3,9 Prozent) und 2,97 Millionen Übernachtungen (-5,4 Prozent) ein Ergebnis, welches unter dem Vorjahr liegt, auch gegenüber 2019 sind die Übernachtungen im Campingsegment um rund fünf Prozent gesunken. Insbesondere die ersten vier Monate haben sich sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Vergleich zu 2019 stark entwickelt (+42 Prozent gegenüber 2019), was für eine stärkere Nachfrage nach Campingangeboten in den kalten Monaten spricht und für einen Ausbau eines entsprechenden Angebots. Die Rückgänge im bisherigen Jahresverlauf sind vor allem auf eine vergleichsweise schwache Entwicklung im Juni und Juli zurückzuführen. In beiden Monaten hat das wechselhafte Wetter mutmaßlich mehr Nachfrage verhindert.
Incoming-Tourismus
Im Incoming-Tourismus vermeldet Mecklenburg-Vorpommern von Januar bis Juli 2025 rund 201.000 Gästeankünfte (-8,2 Prozent zu 2024; -13,9 Prozent zu 2019) und 575.000 Übernachtungen (+0,6 Prozent zu 2024; -12,0 Prozent zu 2019). Die Übernachtungszahlen im Januar, April, Juni und Juli sind gestiegen. Dieses Wachstum konnte die feiertagsbedingten Rückgänge aus dem März und Mai nur knapp wieder ausgleichen. Im Incoming-Bereich hat sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der internationalen Gäste in den ersten sieben Monaten 2025 immerhin positiv entwickelt und stieg von 2,6 Nächten im Vorjahreszeitraum auf 2,9 Nächte im bisherigen Jahr.
Von den wichtigsten Quellmärkten verbuchen die Schweiz (+1,0 Prozent), Österreich (+9,1 Prozent), Polen (+16,8 Prozent) und die Tschechische Republik (+19,7 Prozent) Übernachtungszuwächse. Die Schweiz hat sich im bisherigen Jahr 2025 zum wichtigsten Incoming-Quellmarkt für MV entwickelt, vor den Niederlanden und Polen. Sowohl die Incoming-Hauptquellmärkte insgesamt (+1,3 Prozent) als auch die restlichen Quellmärkte in MV verbuchen aktuell leichte Übernachtungszuwächse (+0,1 Prozent). Generell entwickelt sich der Incoming-Markt im bisherigen Jahr sowohl in MV, als auch in Deutschland insgesamt eher verhalten bis negativ.
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