Workshop zum Klimaanpassungsgesetz: Unterstützung für die Tourismusbranche in MV

Mecklenburg-Vorpommern ist wie alle Bundesländer gesetzlich verpflichtet, bis 2027 eine Klimaanpassungsstrategie zu entwickeln, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) organisiert und vollständig von Studierenden des Masterstudiengangs Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement unter der Leitung von Prof. Dr. Sandra Rochnowski durchgeführt. Verschiedene Vertreter*innen aus Kommunen und der Tourismusbranche nahmen teil, um sich über die Anforderungen des Gesetzes zu informieren und praxisorientierte Ansätze für dessen Umsetzung zu erarbeiten. 

Aufbau des Workshops 
Der Workshop war in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt widmete sich der Wissensvermittlung. Ein Impulsvortrag von Studierenden der HWR Berlin bot den Teilnehmenden einen Überblick über die zentralen Anforderungen des Klimaanpassungsgesetzes. Die Gesetzesvorgaben, wie die Erstellung von Klimarisikoanalysen, Maßnahmenplänen und Klimaanpassungsstrategien, wurden im Kontext der besonderen Herausforderungen Mecklenburg-Vorpommerns dargestellt. 

Im zweiten Abschnitt folgte der interaktive Workshop. In drei Phasen erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Ansätze für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben: 

1. Stakeholder-Mapping: Ziel war es, die relevanten Akteure zu identifizieren und ihre Einflüsse sowie Interessen zu bewerten. Mithilfe einer Stakeholder-Matrix wurden die Akteure kategorisiert, um Prioritäten für die Einbindung und Kommunikation zu setzen.
2. Risikoanalyse: Aufbauend auf den Erkenntnissen des Stakeholder-Mappings wurden Risiken im Bereich „Wasser“ identifiziert und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwere bewertet. Die Ergebnisse flossen in eine Risikomatrix ein, die als Grundlage für weitere Maßnahmen dient.
3. Maßnahmenplanung: Für die identifizierten Risiken, beispielsweise Starkregenereignisse, wurden konkrete Maßnahmen entwickelt. Dabei legten die Teilnehmenden besonderen Wert auf die Definition von Verantwortlichkeiten, benötigten Ressourcen und messbaren Erfolgsindikatoren. 

Im dritten Abschnitt wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen präsentiert und diskutiert und ein Ausblick auf die weiteren Schritte zur Umsetzung des Klimaanpassungsgesetzes gegeben. 

Ergebnisse des Workshops 
Der Workshop lieferte informative Erkenntnisse und praktische Ansätze für die Umsetzung des KAnG in Mecklenburg-Vorpommern. Die Teilnehmenden erarbeiteten unter anderem folgende Ergebnisse: 

• Stakeholder-Mapping: Es wurde deutlich, dass eine klare Fragestellung sowie präzisere Daten erforderlich sind, um die Einbindung der relevanten Akteure zu optimieren. Außerdem sollte der Einfluss und das Interesse der Akteure auf Grundlage messbarer Indikatoren bewertet werden.
• Risikoanalyse: Die regionalen Unterschiede in Mecklenburg-Vorpommern stellen eine Herausforderung dar. Daher ist es notwendig, Risikoanalysen auf kommunaler Ebene durchzuführen. Eine eindeutige Definition der Risiken und deren Bewertung auf Basis von festgelegten Indikatoren wurde als entscheidend hervorgehoben.
• Maßnahmenplanung: Die ausgearbeiteten Maßnahmen müssen sowohl realistisch als auch umsetzbar sein. Besondere Beachtung sollten regionale Besonderheiten finden, um die Effektivität der Maßnahmen sicherzustellen. Eine klare zeitliche und finanzielle Planung wurde ebenfalls als essenziell identifiziert.

Die Ergebnisse des Workshops werden in digitaler Form aufbereitet und den Teilnehmenden sowie dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung gestellt. 

Fazit: Ein gelungener Auftakt für die Klimaanpassung in MV 
Der Workshop zeigte, wie wichtig es ist, Kommunen und Tourismusakteure frühzeitig in die Umsetzung des Klimaanpassungsgesetzes einzubinden. Die praxisnahen Übungen und Diskussionen lieferten wertvolle Impulse für die strategische Planung und Umsetzung der Klimaanpassung. Mecklenburg-Vorpommern steht wie alle Bundesländer vor großen Herausforderungen, hat jedoch mit diesem Workshop einen wichtigen Schritt getan, um den Tourismus zukunftssicherer und resilienter gestalten zu können.