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Biosphärenreservat Schaalsee erhält erneut UNESCO-Anerkennung

10.06.2022

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Das Biosphärenreservat Schaalsee erhält für weitere zehn Jahre die UNESCO-Anerkennung. Dies ist das Ergebnis einer offiziellen Evaluierung des Biosphärenreservats im Juli 2021 durch den Internationalen Koordinierungsrat (ICC) des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB). Im Kloster Zarrentin wurde die Auszeichnung am 10. Juni 2022 mit einer offiziellen Festveranstaltung begangen. Dort nahm Umweltminister Dr. Till Backhaus die UNESCO-Urkunde vom Vorsitzenden des MAB-Nationalkomitees, Dr. Stefan Lütkes, entgegen.

© Wanderung durch das Biosphärenreservat Schaalsee. Foto: TMV/Kirchgessner

„Für mich ist diese Auszeichnung Anspruch und Verpflichtung zugleich: Wir haben bewiesen, dass wir seit der ersten UNESCO-Auszeichnung vor 20 Jahren viel erreicht haben und den Titel auch weiterhin verdient haben. Die Prüfung des MAB-Nationalkomittees hat einmal mehr gezeigt, dass wir in allen Bereichen, darunter Naturschutz, Regionalentwicklung oder Bildungsarbeit, sehr gute Erfolge vorweisen können. Beispielgebend ist sicherlich die intensive Netzwerkarbeit mit Verbänden, Vereinen, Stiftungen und Unternehmen aus der Region. Dadurch konnten eine Vielzahl von viele verschiedene Projekte rund um das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden. Diese reichen vom Errichten von Ladesäulen für Elektroautos bis hin zur Renaturierung von Seen, Bächen und Mooren. Darauf wollen wir uns aber nicht ausruhen. Wir haben immer noch viel vor und werden die inzwischen ca. 6.357 Hektar Naturschutzfläche im Eigentum von Naturschutzorganisationen und des Biosphärenreservatamtes auch weiterhin zu einer Modellregion entwickeln, die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig ist“, sagte Backhaus in seiner Festrede.

Hervorzuheben seien laut Backhaus die im Auftrag des Biosphärenreservatsamtes durchgeführten umfangreichen und komplexen Maßnahmen zur Sanierung von Seen und deren Einzugsbereiche. Diese haben aktuell zur Reduzierung der Nährstoffbelastung und damit der Verbesserung der Trophie um ein bis zweib Stufen geführt.

„Innerhalb der deutschen Biosphärenreservate besitzt das Biosphärenreservat Schaalsee eine besondere Modellhaftigkeit. Knapp die Hälfte der Fläche ist Ackerland mit sehr produktiven Böden. Eine Kernaufgabe war und ist es, die intensive Landwirtschaft in der Entwicklungszone zusammen mit Landwirten und Bewohnern stärker auf Nachhaltigkeitsziele auszurichten. Mit verschiedenen Projekten setzen wir uns auch zukünftig für die Steigerung der Biodiversität in der Entwicklungszone ein. Heute können wir mit Stolz sagen, dass sich die Menschen in der Region mit unseren Zielen identifizieren. Und das ist wichtig, denn nur mit der Unterstützung der Bevölkerung können wir die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen angehen und bewältigen. Umso passender finde ich das Motto der heutigen Festveranstaltung – Wir sind Biosphäre“, hebt Anke Hollerbach, Amtsleiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, hervor.

Seit 2015 ist das Biosphärenreservatsamt ebenfalls für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Beide Gebiete liegen am Grünen Band und in der Metropolregion Hamburg. Der Fokus besteht in der inhaltlichen Verknüpfung und einheitlichen Außendarstellung und Kommunikation beider Biosphärenreservate als Biosphärenband Schaalsee-Elbe als Eingangsbereich in die Metropolregion Hamburg.

Hauptinstrument der nachhaltigen Regionalentwicklung ist die patentrechtlich geschützte Regionalmarke „Partner des Biosphärenreservats Schaalsee – Für Leib und Seele“, die auch in angrenzenden Gebieten im Bundesland Schleswig-Holstein vergeben wird. Eine große Rolle zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele spielt weiterhin die Zusammenarbeit mit der mittelständischen Wirtschaft wie BioBehr GmbH (Biogemüseanbau), riha WeserGold Getränke GmbH & Co. KG oder WEMAG.