MV tut gutMV tut gutMV tut gut

Abo

Golfanlagen in Mecklenburg-Vorpommern orientieren sich am internationalen Standard

05.07.2021

12

3 min

Golfanlagen in Mecklenburg-Vorpommern orientieren sich am internationalen Standard

Im Interview: Rüdiger Born

Präsident des Golfverbandes Mecklenburg-Vorpommern

Rüdiger Born © Wir haben auch eine Verantwortung über den persönlichen Bereich hinaus.

TMV:

Der erste Golfplatz Mecklenburg-Vorpommerns in Hohen Wieschendorf wird nach langem Dornröschenschlaf und umfangreicher Modernisierung wiedereröffnet. Das Ostsee Golf Resort Wittenbeck erhält ein exklusives Clubhaus. Der Golfclub Balmer See Insel Usedom eröffnet ein neues Panorama-Restaurant. Im Golfpark Strelasund wird der angeschlossene Hotelbetrieb modernisiert.

Was ist das Besondere an Mecklenburg-Vorpommern als Golfland?

Rüdiger Born:

Ob wir besonders sind, müssen unsere Mitglieder und Gäste entscheiden. Richtig ist aber, dass wir schon flächendeckend über sehr gute Golfanlagen und Angebote verfügen, von 9-Loch-Anlagen für Einsteiger bis zu absoluten Premiumanlagen, die auch international jedem Vergleich standhalten, können Golfinteressierte wählen. Unsere Golfplätze befinden sich in landschaftlich reizvoller Umgebung und sind unter Berücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten in die Landschaft integriert. Hier haben unsere Betreiber tatsächlich etwas Besonderes vollbracht.

TMV:

Wie groß ist der Anteil an Urlaubern unter Ihren Gästen?

Rüdiger Born:

Schon jetzt kommt etwa die Hälfte unserer etwa 18.000 Mitglieder aus anderen Bundesländern. 50 Prozent unserer gespielten Golfrunden werden durch Gäste gespielt. Auch der Anteil ausländischer Gäste ist deutlich höher als in anderen touristischen Bereichen. Insbesondere auch in der Vor- und Nachsaison bieten alle Anlagen interessante Angebote. Hier lohnt es sich wirklich, entsprechende Informationen einzuholen. Viele Golfplätze haben erstklassige Hotelkooperationen, natürlich auch mit zeitgemäßen Wellness-Angeboten und sehr guter Gastronomie. Neben dem Erlebnis Golf sind die Schönheiten unseres Landes wie Backsteingotik, Museen oder auch Veranstaltungen wie die Hanse Sail oder die Musikfestspiele sehenswert. Ein sportliches Highlight ist die European Senior Tour bei WINSTONgolf, die in diesem Jahr vom 15. bis 17. Juli 2021 als sogenanntes Invitational stattfindet.

TMV:

Das Golfland MV hat sich also etabliert?

Rüdiger Born:

Natürlich haben auch wir noch hin und wieder mit überholten Vorurteilen zu kämpfen. Aber grundsätzlich ist der Golfsport in unserer Region angekommen. Unsere Anlagen legen Wert darauf, dass Golf eine Freizeitaktivität für die ganze Familie ist. Besonders Gäste aus Nordeuropa oder auch aus den Niederlanden schätzen diese Angebote. Gegenwärtig bemühen wir uns verstärkt um Gäste aus der Schweiz. Hier sehen wir Potenzial mit höherer Wertschöpfung. Als Verband verstehen wir uns auch als Dienstleiter. Nur so schafft man Akzeptanz bei den Anlagenbetreibern, die ja auch Wirtschaftsunternehmen sind. Gute Kontakte zum Landesmarketing, dem DEHOGA und verschiedenen Ministerien sind dabei hilfreich. Natürlich bieten unsere Anlagen auch Kurse zum Erlernen des Golfsports oder zur Verbesserung der Spielstärke an. Die Golfanlagen in MV identifizieren sich mit unserem Bundesland und haben das Land zum Leben verinnerlicht.

TMV:

Vielleicht ein Geheimtipp von Ihnen?

Rüdiger Born:

Sollte ich da nicht klugerweise neutral bleiben? Von der Insel Rügen war schon Caspar David Friedrich fasziniert. Fleesensee als Resort mit mehreren Plätzen, Wittenbeck mit seiner Lage, auf jeden Fall Balm auf Usedom mit seinen reetgedeckten Häusern und auf dem Weg dorthin vielleicht der Golfpark Strelasund und natürlich WINSTONgolf. Es gibt viele Möglichkeiten, und jeder wird seinen Lieblingsplatz finden.

TMV:

Sie stehen einer mittelständischen Firmengruppe vor, sitzen neben dem Golfverband in weiteren Gremien und gelten als aktiver Netzwerker. Wie hat sich Ihr Weg entwickelt?

Rüdiger Born:

Ich habe Prioritäten gesetzt. Dabei glaube ich aber nicht an Zufälle. Eher daran, dass es auf einen zurückkommt, wenn man sich bemüht, vorausschauend zu arbeiten und versucht, ein zuverlässiger Partner zu sein. Gelegentlich als unbequem zu gelten, muss man in Kauf nehmen. Meine feste Überzeugung ist, dass wir auch eine Verantwortung über den persönlichen Bereich hinaus haben, zum Beispiel für die Region, in der wir leben. In punkto Zusammenarbeit gibt es Defizite und Entwicklungspotenzial. Wir sollten die relative Überschaubarkeit unseres Landes als Chance verstehen, kurze Entscheidungswege und persönliche Kontakte können von Vorteil sein. Natürlich fehlt oft die Zeit für das Privatleben und das eigene Golfspiel. Hier wäre ich gerne viel besser.