31.05.2022
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Neue Möglichkeiten in der Finanzierung der touristischen Infrastruktur, zukunftsweisender Angebote und des Modellregionen-Projektes
Auf dem Jahresempfang der Rostocker Touristiker im Hotel NEPTUN in WarnemĂŒnde hat Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer der Stadt die Anerkennung als âTourismusortâ verliehen. Dadurch ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten in der Finanzierung der touristischen Infrastruktur, zukunftsweisender Angebote und des Modellregionen-Projektes.
âRostock ist ein Motor der touristischen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern und gehört zu den ersten Kommunen im Land, die die neuen Perspektiven durch das geĂ€nderte Kurabgabengesetz schnell erkannt und umgehend die Initiative ergriffen habenâ, betont Minister Meyer.
âDie Akteure der Hanse- und UniversitĂ€tsstadt setzen hier neue MaĂstĂ€be, die die Branche im Land prĂ€gen und motivieren wird. Mit der Auszeichnung als Tourismusort legen wir die Grundlage fĂŒr eine verlĂ€ssliche Finanzierung der touristischen Infrastruktur. Das Angebot und der Service fĂŒr den Gast kann noch attraktiver gestaltet werden. DarĂŒber hinaus wird auch die kommunale Zusammenarbeit dadurch gestĂ€rktâ.
Das Ministerium fĂŒr Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV kann Gemeinden auf der Grundlage des Kurortgesetzes Mecklenburg-Vorpommern seit Ende vergangenen Jahres die Anerkennung zum Tourismusort verleihen. Die Voraussetzungen dafĂŒr sind unter anderem eine landschaftlich bevorzugte Lage oder das Vorhandensein bedeutender kultureller Einrichtungen, insbesondere Museen oder Theater, internationale Veranstaltungen oder sonstige bedeutende Freizeiteinrichtungen von ĂŒberörtlicher Bedeutung.
Die EinfĂŒhrung der neuen PrĂ€dikate und die damit verbundenen neuen Finanzierungsmöglichkeiten sollen das touristische Angebot nachhaltig verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung von Infrastruktur, MobilitĂ€t und QualitĂ€t. Sie sind ein wesentlicher Baustein dafĂŒr, dass Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern zukunfts- und wettbewerbsfĂ€hig bleiben kann.
âFĂŒr die Rostocker Touristiker wird damit ein neues Kapitel aufgeschlagenâ, freute sich Tourismusdirektor Matthias Fromm. Nun sei der Weg frei fĂŒr die Erhebung einer Kurabgabe in ganz Rostock. Die zusĂ€tzlichen Einnahmen sollen in die touristische Infrastruktur und attraktive Angebote flieĂen. âDas wird dem Rostocker Tourismus RĂŒckenwind verschaffenâ, ist Fromm ĂŒberzeugt. An der entsprechenden Satzung werde bereits gearbeitet. Diese mĂŒsse durch die BĂŒrgerschaft beschlossen werden. Ziel sei, dass die Ănderung 2023 in Kraft treten soll.
âDas streben wir nicht nur fĂŒr Rostock, sondern auch fĂŒr unsere gemeinsame Tourismusregion mit Schwaan, GĂŒstrow und Teterow anâ, unterstreicht Fromm. Mit den PartnerstĂ€dten wolle man den Tourismus als Modellregion zukunftsweisend aufstellen â mit einer digitalen GĂ€stekarte und einem Marktforschungscockpit zur Auswertung und besseren Steuerung von GĂ€steströmen. Die PrĂ€dikatisierung als Tourismusort ist einer der wegweisenden Bausteine fĂŒr das Projekt, dessen Ergebnisse in ein Tourismusgesetz einflieĂen sollen, in dem erstmals die freiwilligen Leistungen in der Branche definiert werden und einen gesetzlichen Rahmen erhalten. âDamit wĂ€ren wir Vorreiter in ganz Deutschlandâ, so Fromm.
Gerade in Anbetracht der Auswirkungen, die die Pandemie auf den Rostocker Tourismus hatte, sei es geboten, den Tourismus nachhaltig zu stĂ€rken. In Rostock verzeichneten die Hotel- und Beherbergungsbetreibenden im vergangenen Jahr 1.433.896 Ăbernachtungen. Das entspricht einem Minus von 5,8 Prozent zu 2020 und 37,3 Prozent zu 2019. Die Zahl der GĂ€steankĂŒnfte fiel 2021 ebenfalls um 3,9 Prozent auf 466.228. Im VerhĂ€ltnis zu 2019 sogar um 43,7 Prozent.
âDie Auswirkungen der beiden Pandemiejahre werden wir noch lĂ€nger spĂŒren. Dennoch ist die Lage relativ stabil und wir schauen zuversichtlich in die Zukunftâ, sagte Frank Martens, Direktor vom Hotel WarnemĂŒnder Hof und Vorsitzender des Tourismusvereins Rostock & WarnemĂŒnde. âDer Vorbuchungsstand ist sehr vielversprechend. Wir glauben daran, dass wir in einigen Monaten an das Rekord-Niveau von 2019 anknĂŒpfen können.â