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Insel Rügen soll erste zertifizierte Wanderregion an der Ostsee werden

15.06.2022

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Im Rahmen des ersten Wandercamps auf der Insel Rügen am 10. Juni 2022 im Naturerbe Zentrum Rügen hat eine klare Mehrheit der Teilnehmenden für die Entwicklung mit anschließender Zertifizierung der Insel zur Wanderregion Rügen gestimmt.

Insel Rügen soll erste zertifizierte Wanderregion an der Ostsee werden. Foto: TZR/Christian Thiele

Zum Wandercamp, einer ganztägigen Informationsveranstaltung gefördert durch die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz, hatte der Tourismusverband Rügen namhafte Experten aus den Bereichen Wandern und Aktivtourismus eingeladen, um sich mit ihnen über die Chancen aber auch Herausforderungen eines solchen Zertifizierungsprozesses in Zeiten von Klima- und Gesellschaftswandel und dem Wunsch der Gäste nach nachhaltigen und aktiven Reiseangeboten auszutauschen. Zu den Experten gehörten touristische Vertreter aus den drei bereits zertifizierten deutschen Wanderregionen der Sauerland-Wanderdörfer, des Frankenwaldes und der Solling-Vogler-Region, Liane Jordan, Expertin für zertifizierte Wanderregionen vom Deutschen Wanderverband, Jürgen Krenzer, Regionalaktivist und Begeisterungscoach aus der Rhön, sowie die erfolgreichen Reiseblogger Biggi & Flo alias die "Phototravellers".

Moderiert wurde die Veranstaltung von Mathias Behrens-Egge, Geschäftsführer der bekannten Tourismusagentur BTE, und Julia Kasiske, Regionalmanagerin für Qualität und Nachhaltigkeit beim Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern. Die Tourismusmanager der Sauerland-Wanderdörfer, des Frankenwaldes und der Solling-Vogler-Region teilten ihre Erfahrungen auf dem Weg zur Wanderregion. Die Anforderungen des Deutschen Wanderverbandes an eine Qualitätsregion sind hoch. Eine ganze Region muss sich dem Thema Wandern verschreiben. Wichtig sind die Beschilderung und Markierung der Wanderwege, damit Wanderer jederzeit offline gehen und die Natur unbeschwert genießen können. Die Qualitätsanforderungen beziehen sich dabei nicht nur auf die Wanderwege, sondern auch auf die begleitende Infrastruktur, die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, das auf Wanderer ausgerichtete Angebot bei den Hotels und Gastgebern und das Vorhandensein regionaler Produkte auf der Tour.

Mit dem Bodden-Panorama-Weg verfügt die Insel bereits über einen Qualitätsweg. Christian Lackner, Key Account Manager der Tourenplaner-App Outdooractive, sagte: "Dem Wandermarkt Deutschland fehlt eine qualitative und serviceorientierte Destination am Meer." Diese These wurde gestützt durch die aktuelle Umfrage des Wandermonitors, nach der viele Menschen auf der Suche sind nach Wanderregionen mit attraktiver Natur, eingebettet in flaches bis leicht hügeliges Gelände.

Julia Kasiske, die das Thema Wandern im Rahmen des Projektes Modernisierungssprint durch den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern intensiv begleitet, fügte hinzu: „Die aktuelle Studie des Wandermonitors zeigt ebenfalls, dass 70 Prozent der Deutschen wandern, wobei die meisten Zuwächse insbesondere bei den jüngeren Menschen bis 40 Jahre zu verzeichnen sind. Viele unserer Gäste wandern also bereits gerne in ihrer Freizeit und möchten ihre Urlaubsregion zu Fuß entdecken. Mit einer Zertifizierung als Wanderregion könnte die Insel Rügen seine Gäste daher mit einem weiteren qualitativen Erlebnisangebot fern der touristischen Hotspots begeistern und an sich binden. Zudem erleben wir in Zeiten von Klima- und Gesellschaftswandel ein neues Verständnis von Umweltbewusstsein. Menschen möchten verantwortungsvoll Reisen und selbst im Urlaub einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Sie suchen Echtheit und intensive Momente mit sich und der Natur“.

Abschließend betonten alle Referenten die Einmaligkeit und Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaft und die dadurch sehr guten Voraussetzungen der Insel, eine attraktive Wanderregion zu werden. Laut Liane Jordan vom Deutschen Wanderverband dauert die Vorbereitung einer Wanderregion in der Regel drei bis fünf Jahre. Ein Marathon, auf dem alle Touristiker und politischen Entscheider zusammen an der Qualität ihrer Wanderangebote arbeiten müssen.


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