08.11.2024
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Die Zukunft der nachhaltigen Entwicklung: Bei den MV-Tourismustagen 2024 stellten Tina Teucher und Michael Duscher inspirierende Konzepte für regeneratives Wirtschaften und regenerativen Tourismus vor. In ihren Keynotes stellten sie dar, dass die Zukunft des Tourismus und der Wirtschaft weit über traditionelle Nachhaltigkeit hinausgehen kann – hin zu einem regenerativen Ansatz, der Natur und Gemeinschaften aktiv stärkt.
Regeneratives Wirtschaften: Mehr als nur Nachhaltigkeit
Tina Teucher, Expertin für Nachhaltigkeit und Wirtschaftstransformation, erklärte in ihrer Keynote, dass regeneratives Wirtschaften nicht nur den Ressourcenverbrauch minimieren, sondern die Natur und die Gemeinschaften aktiv wiederherstellen soll. „Wenn Menschen reisen, wollen sie damit meist erstmal sich selbst erholen. Wenn sie aber darüber hinaus zur Regeneration von Natur, Gemeinschaften und Hoffnung beitragen können, schafft das entscheidende Mehrwerte als Pluspunkt für eine Destination“, sagte Teucher.
Kernelemente des regenerativen Wirtschaftens:
Download:
Zusammenfassung der Keynote zum regenerativen Wirtschaften
Checkliste zur Organisation von nachhaltigen Events
Regenerativer Tourismus in Niederösterreich: Michael Duschers Vision
Magister Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung, konkretisierte das Konzept des regenerativen Tourismus in seiner Keynote. Für ihn geht es darum, durch Tourismus die Orte und Gemeinschaften zu bereichern und für eine langfristig gesunde Zukunft zu stärken. tourismus.niederoesterreich.at/nachhaltigkeit
Regenerativer Tourismus als Zukunftsweg für die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit als Mindeststandard im Tourismus gesehen wird, geht regenerativer Tourismus eben einen Schritt weiter: Er stellt nicht nur die Erhaltung, sondern die aktive Erneuerung und Stärkung von Destinationen und Gemeinschaften in den Vordergrund. Mecklenburg-Vorpommern, das durch seine naturnahen Erlebnisse und kulturellen Schätze besticht, könnte von diesem Ansatz nachhaltig profitieren.
Duscher beschreibt die Vision so: „Regenerativer Tourismus geht über den Ansatz des nachhaltigen Tourismus hinaus und strebt an, Destinationen und Gemeinschaften zu stärken und zu erneuern, anstatt sie nur zu erhalten. In Niederösterreich haben wir uns genau dafür entschieden. Wir wollen die Potenziale, die unser Land besitzt, für viele erlebbar machen und Besucher mit Orten und ihren Bewohnern verbinden.“
Dieser Ansatz zeigt, dass Tourismus mehr als eine wirtschaftliche Ressource ist; er kann ein Mittel sein, um Natur und Kultur zu bewahren und sogar zu revitalisieren. Duscher hob hervor, dass nachhaltiger Tourismus oft nur auf Erhaltung abzielt und weiteren Schaden vermeiden möchte, während regenerative Praktiken positive Impulse setzen: Sie fördern die Biodiversität, stärken die kulturelle Identität und ermöglichen Gästen eine tiefere Verbindung zu ihrer Umgebung.
Regeneration in Mecklenburg-Vorpommern – ein Weg mit Potenzial
Mecklenburg-Vorpommern könnte von der Erfahrung Niederösterreichs profitieren, das mit Projekten wie dem „RUFbus“ im Semmering-Rax-Gebiet zeigt, wie sanfte Mobilität die Kohlenstoffdioxid-Belastung reduziert und den Gästen eine erholsame, umweltschonende Reise ermöglicht und auch die Bedürfnisse von Einheimischen mitdenkt. Ähnliche Konzepte könnten im Natur- und Kulturland Mecklenburg-Vorpommern zu einer Win-Win-Situation führen: Die Gäste genießen den Tourismus sanfter, während die Region von der gestärkten Infrastruktur und den positiven Effekten auf die Natur profitiert.
Dieser Wandel erfordert Zusammenarbeit und den Mut, neue Wege zu gehen. Regenerativer Tourismus bringt Menschen zusammen, um gemeinsam den Wert der Natur zu erkennen und zu bewahren. So könnte Mecklenburg-Vorpommern – durch die Förderung lokaler Initiativen und die Einbindung regionaler Partner – zu einem Vorreiter regenerativen Tourismus in Deutschland werden.