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Rückblick auf die Veranstaltungen „Tourismus in MV – Zukunft gestalten mit GästeCards, Tourismusorten und Tourismusgesetz“ in Anklam und Crivitz

07.07.2022

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Am 23. Juni und 4. Juli 2022 fanden in Anklam und Crivitz zwei Veranstaltungen des Wirtschaftsministeriums M-V statt. Insgesamt nahmen circa 80 Teilnehmer, darunter Bürgermeister, Unternehmer und touristische Akteure, teil.  

Ziel der Veranstaltungen war ein transparenter Bericht des Umsetzungsmanagements der Landestourismuskonzeption über die aktuellen  Schwerpunktthemen im Tourismus, im Modellregionenprozess sowie eine Information über die Ziele gemäß der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung in den nächsten Jahren. Dazu zählten neben den neuen Möglichkeiten zur Anerkennung als Tourismusort oder -region auch die Einführungen regionaler GästeCard-Systeme  sowie ein Ausblick auf die Erarbeitung eines Tourismusgesetzes für Mecklenburg-Vorpommern.

Als Referent*innen auf den Veranstaltungen waren auch die Modellregionen Usedom und Ostseeküste vertreten, welche bespielhaft ihre Ziele sowie den Status Quo der bisherigen Arbeit präsentierten. Die Insel Usedom verfolgt dabei das Ziel „Eine Insel – ein Erhebungsgebiet – eine Tourismusregion“ und möchte unter anderem neben der Vereinheitlichung der Kurabgabe für Gäste und der Einbindung des ÖPNV in die Leistungen der GästeCard auch für die Einwohner*innen ein attraktives Angebot zur Nutzung des inselweiten ÖPNVs schaffen. Die Thematik Tourismusakzeptanz und die Einbindung der Einwohner*innen in Tourismusschwerpunktgebieten kam bei der Diskussion der Veranstaltung in Anklam des Öfteren zur Sprache und darf für den Erfolg des weiteren Prozesses nicht außer Acht gelassen werden. Die Haushaltslage der jeweiligen Kommune spielt eine nicht unwesentliche Rolle bei der Frage, wie eine „Einwohnerkarte“ finanziert werden kann. Parallel zu Usedom fokussiert die Modellregion Ostseeküste mit Kühlungsborn und acht weiteren Gemeinden ihre Arbeit auf den Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit und möchte in einem nächsten Schritt die digitale Gästekarte „KüstenKarte“ einführen. Die Verbindung eines starken Ostseebades mit neu prädikatisierten Tourismusorten stellt dabei alle Partner vor neue Herausforderungen. 

In Anklam berichtete der Bürgermeister Michael Galander über die imposante städtebauliche Entwicklung der letzten Jahre sowie zukünftige Vorhaben innerhalb der Stadt, wie zum Beispiel über Ansiedlungsvorhaben und die touristische Nutzung des Hafens an der Peene. Als einer der ersten prädikatisierten Tourismusorte hat Anklam einen dynamischen Prozess erreicht, welcher für die Teilnehmer*innen vor Ort als gelungenes und Mut machendes Best-Practice-Beispiel gezeigt werden konnte.  

Dass Tourismus im Urlaubsland MV sich nicht nur auf den Ostseeraum und die Seenplatte beschränkt, sondern auch dem Binnenland mehr Bedeutung beigemessen gehört, davon berichteten die Akteure auf der Veranstaltung in Crivitz.  Hier sind erste Schritte des Amtes Crivitz in der Diskussion mit dem langfristigen Ziel, sich möglicherweise zukünftig als Tourismusregion zu definieren. Dies soll nach jetzigem Stand über den Zwischenschritt der vorherigen Anerkennung einzelner Gemeinden als Tourismusort geschehen. Ähnliche Überlegungen gibt es auch in Bad Kleinen und im Amtsgebiet Lützow-Lübstorf. Die Überwindung von sowohl Verbands-, Gemeinde- als auch Landkreisgrenzen stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Das erklärte Ziel aller Beteiligten ist es, die neuen Optionen auf Prädikatisierung als Chance für die Entwicklung des Tourismus im ländlichen Raum zu nutzen und zur Vielfalt des Urlaubslandes auf regionsspezifische Weise beizutragen. 

Die Veranstaltungen in Anklam und Crivitz gewährleisteten neben fachlichem Input vor allem den intensiven Austausch der Akteure untereinander. Fragestellungen aus dem Publikum drehten sich um Praxiserfahrungen zu Kurabgabenkalkulation, mögliche Inhalte der GästeCard aber auch nächste Schritte und Zeitpläne zur individuellen Zielerreichung. Bewusst wurden die Veranstaltungsorte in Anklam (Vorpommern) und Crivitz (Mecklenburg) gewählt, um die Prozesse und Erkenntnisse aus den Modellregionen auch in Destinationen außerhalb der Modellregionen zu tragen und einen transparenten Wissenstransfer zu gewährleisten. Der rege Zulauf beider Veranstaltungen hat gezeigt, wie hoch der Bedarf bei den Akteuren ist, nah am Prozessgeschehen informiert zu werden. Entsprechend wird eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe für den Winter anvisiert.