MV tut gutMV tut gutMV tut gut

„Alles auf eine Karte setzen: Service, Sharing, Shuttle“

23.12.2019

0

1 min

Dr. Christian Mehlert, Berater, KCW GmbH Berlin, über digitale Mobilitätsangebote im Tourismus

Dr. Christian Mehler, KCW GmbH, Foto: privat

Tourismus bedingt Mobilität. Dabei wirkt sekundäre Freizeitmobilität mit attraktiven Mobilitätsangeboten am Tourismusort positiv auf die primäre Freizeitmobilität zum Urlaubsziel. „Positiv“ bedeutet Freizeitmobilität im Umweltverbund – Fuß- und Radverkehr, Sharing- und Shuttle-Angebote, Bus und Bahn – denn dies führt zur Reduzierung von Autoverkehr und CO2-Emmissionen. „Attraktiv“ bedeutet digitale Mobilitätsangebote. Und im Urlaub bietet sich die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und im Idealfall ein verändertes Mobilitätsverhalten im Alltag umzusetzen. Darum kommen digi talen Mobilitätsangeboten im Tourismus besondere Bedeutung zu.

Digitale Mobilitätsangebote bedienen den Trend „Nutzen statt besitzen“. Dieser Trend lässt sich mit nachstehenden Begriffen konkretisieren:

  • On-demand – Nutzung bei Bedarf
  • Sharing – geteilte Nutzung nacheinander
  • Pooling – geteilte Nutzung gleichzeitig
  • Online – Internet-/App-Buchung

Heute geht es dabei zunehmend um Spontan-Anmietungen im Kilometer-, Minuten- oder Stundenbereich mit Rahmenverträgen. Diese werden per App online abgeschlossen, was digitalisierte Geschäftsprozesse voraussetzt. In diesem Beitrag liegt der Fokus auf Angeboten für die digitale Mikro- und Nahmobilität am Tourismusort wie zum Beispiel Bike- oder Scooter-, Roller- oder Carsharing, On-Demand- oder autonomer Shuttle. Dazu empfehlen sich Kooperationen mit einschlägigen Sharing- und Shuttle- Betreibern, die im Idealfall bei den potenziellen Nutzern bekannt sind und über digitale Hintergrundsysteme sowie Erfahrungen mit Fahrzeugen und Betrieb verfügen.

Von Eigenentwicklungen ist hingegen abzuraten, denn diese stellen zumeist isolierte Insellösungen dar, deren Entwicklung und Implementierung mit einem hohen Aufwand verbunden ist und mit Hinblick auf die sogenannte Usability im Zweifelsfall dennoch eher holprig und wenig professionell daherkommen. Lokale Mobilitätspläne sollten Art, Umfang und Preise der digitalen Angebote definieren. Dazu gehört auch eine Finanzierungsplanung mit erforderlicher öffentlicher Ko-Finanzierung. Sind dann die Sharing- und Shuttle-Angebote in den öffentlichen Personennahverkehr integriert, heißt es im Idealfall dann „Alles auf eine Karte setzen“, wenn sämtliche Leistungen vom Zimmerschlüssel über Eintrittsermäßigungen bis zur Mobilitätsangeboten über eine einzige Gäste-App oder -karte buchbar und bezahlbar sind.


Diese Themen könnten Sie auch interessieren