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TMV-Umfrage Mai: Tourismusbranche bereitet sich auf Neustart vor

15.05.2020

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Knapp die Hälfte der Betriebe plant Öffnung am 18. Mai für Einheimische | Ab 25. Mai rund 93 Prozent der Betriebe wieder deutschlandweit buchbar | Moderater Preisanstieg erwartet

© Knapp die Hälfte der Betriebe (49 Prozent) öffnet bereits am 18. Mai für Gäste, dem frühestmöglichen Termin, der Reisen für Einheimische erlaubt. Foto: Pixabay

Die aktuelle Umfrage des Landestourismusverbandes, an der sich rund 800 Unternehmen – darunter Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen, Campingplätze, Tourist-Informationsstellen sowie Kurverwaltungen – beteiligt haben, beleuchtet den stufenweisen Wiedereinstieg in den Tourismus und liefert Aussagen über die erwartete Auslastung für den Sommer, die wirtschaftliche Lage der Unternehmen sowie die preislichen Veränderungen in der Branche. Nach den von der Landesregierung MV beschlossenen stufenweise einsetzenden beziehungsweise zeitlich differenzierten Lockerungsmaßnahmen für den Tourismus kommt dieser nach wochenlangem Lockdown wieder ins Rollen: Laut Umfrage öffnet knapp die Hälfte der Betriebe (49 Prozent) bereits am 18. Mai für Gäste, dem frühestmöglichen Termin, der Reisen für Einheimische erlaubt. Weitere rund 45 Prozent öffnen am 25. Mai.

Dazu Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Am 25. Mai, dem Stichtag, an dem Mecklenburg-Vorpommern wieder Gäste aus allen Bundesländern empfangen darf, sind etwas mehr als 90 Prozent der Betriebe geöffnet. Die Branche ist vorbereitet und vor allem sensibilisiert für alle erforderlichen Schutzmaßnahmen, um ein möglichst sicheres Reisen zu gewährleisten. Damit verbunden ist die Freude darüber, wieder Gäste begrüßen zu dürfen.“

Mehr als die Hälfte der Befragten bewertet Lockerungen positiv | Knapp drei Viertel der Unternehmen weiterhin von staatlichen Hilfen abhängig


Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) schätzt die Lockerungen für touristische Einrichtungen als rechtzeitig ein, rund 17 Prozent halten sie für zu früh; etwa ein Drittel hält sie für zu spät. Rund jeder zweite Befragte (48 Prozent) schätzt ein, unter den gegebenen Voraussetzungen auch wirtschaftlich arbeiten zu können. Dementsprechend hellt sich die Lage im Zusammenhang mit den vorgenommenen Lockerungen etwas auf: Bezugnehmend auf die letzte Umfrage (veröffentlicht am 10. April) fürchten noch rund 38 Prozent statt 60 Prozent eine krisenbedingte Geschäftsaufgabe bis Ende Juni. Knapp 30 Prozent können ihr Unternehmen unter den derzeitigen Umständen bis Ende September am Markt halten, rund 28 Prozent können die krisenbedingte Geschäftsaufgabe auf einen Zeitraum darüber hinaus verzögern.

Die Umfrage macht auch deutlich, dass weitere Hilfen und eine Sonderunterstützung notwendig sind, denn knapp drei Viertel der Befragten (73 Prozent) sind weiterhin von staatlichen Hilfen abhängig. Rund 93 Prozent haben bislang Hilfen beantragt; 81 Prozent haben sie ganz oder zum Teil erhalten. Der prozentuale Anteil der Mitarbeiter, die sich in Kurzarbeit befinden, liegt im Mai bei 61 Prozent und damit auf ähnlichem Niveau wie im Vormonat.

„Der Anteil der Beschäftigten in Kurzarbeit wird mit der Öffnung des Tourismus abnehmen“, sagte Woitendorf. Er hoffe, dass die Branche bald wieder vollständig arbeiten kann, denn die Bedeutung des Sommergeschäftes sei hoch. Der Umfrage zufolge ist ein Anstieg der Nachfrage zu erwarten. Für den Sommer konstatieren die Befragten – unabhängig von einer Kapazitätsgrenze – einen Vorbuchungsstand von rund 60 Prozent. Sie rechnen mit einer Auslastung von 76 Prozent für den Juli beziehungsweise 77 Prozent für den August.

Moderate Auswirkungen auf das Preisgefüge erwartet


Die Corona-Krise wirkt sich laut Umfrage moderat auf die Preise für Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern aus. Für die Sommermonate Juli und August erwarten die Befragten einen Preisanstieg um rund elf Prozent. „Die Verknappung des Angebotes durch die geltende 60-Prozent-Regelung, die gestiegene Nachfrage nach Urlaub in Deutschland bedingt durch die weltweite Reisewarnung sowie die Aufwendungen der Gastgeber für alle Hygienemaßnahmen, die dem Infektionsschutz dienen, werden zu einer Veränderung der Preise führen. Allerdings sollten Gastgeber auch im Blick behalten, dass Gäste mit Einschränkungen umgehen müssen und sensibel mit Preiserhöhungen umgehen.“, so Woitendorf abschließend.